Überprüfung des Angebots im Suchtbereich: Positive Ergebnisse

Der Regierungsrat hat an seiner heutigen Sitzung eine Angebots- und Bedarfsüberprüfung des Suchtbereichs im Kanton Basel-Stadt zur Kenntnis genommen. Die Ergebnisse der Überprüfung zeigen, dass eine deutliche Mehrheit der Akteure im Suchtbereich das Gesamtangebot positiv einschätzt. Basierend auf den Ergebnissen und Empfehlungen der Überprüfung werden verschiedene Massnahmen zur Stärkung der Schadensminderung sowie der Früherkennung und Frühintervention angegangen, was eine leichte Verschiebung vom stationären in den ambulanten Bereich zur Folge haben soll.

Das Gesundheitsdepartement hat 2017 eine Angebots- und Bedarfsanalyse des Suchtbereichs im Kanton Basel-Stadt durchführen lassen. Insgesamt fallen die Befragungsergebnisse positiv aus: 98 Prozent der befragten Akteure im Sucht-, Sozial- und Gesundheitsbereich beurteilen das Angebot als gut beziehungsweise eher gut (die Skalierung beinhaltete die Kategorien schlecht, eher schlecht, eher gut und gut). Aus ihrer Sicht besteht ein umfassendes, vielseitiges und differenziertes Angebot für unterschiedliche Zielgruppen und deren Bedürfnisse. Zudem sind ebenfalls 98 Prozent der Befragten zufrieden oder eher zufrieden mit der Zusammenarbeit der Akteure. Nichtsdestotrotz sehen die Akteure in verschiedenen Bereichen auch Optimierungsbedarf. Die Handlungsempfehlungen umfassen insbesondere folgende Bereiche:

  • Förderung der integrierten Versorgung und der Zusammenarbeit, Unterstützung von Kooperationsvereinbarungen zwischen den Institutionen.
  • Stärkung der Früherkennung und Frühintervention bei Suchterkrankungen in der medizinischen Grundversorgung und am Arbeitsplatz, um suchtgefährdete Menschen frühzeitig zu erkennen.
  • Unterstützung der Schadensminderung in Bezug auf die Betreuung von Menschen mit psychischen Erkrankungen.

Stärkung der Schadensminderung
Im Bereich der Schadensminderung sind die folgenden drei Massnahmen vorgeschlagen: Um dem Bedarf an niederschwelligen Arbeits- und Beschäftigungsmöglichkeiten gerecht zu werden, soll ein Ausbau an niederschwelligen Beschäftigungsplätzen in der Werkstatt Jobshop der Stiftung Sucht erfolgen. Weiter soll die aufsuchende Sozialarbeit gestärkt werden, um die niederschwelligen Einrichtungen in der Betreuung von psychisch erkrankten Menschen zu unterstützen. Ein stationäres Drug Checking soll schliesslich als Pilotprojekt im Rahmen der Beantwortung des Anzugs Otto Schmid und Konsorten betreffend Verstärkung der Schadensminderung durch Drogentests vorgeschlagen werden, um die Risikokompetenz und Schadensminderung bei Freizeitdrogenkonsumierenden zu stärken. Das Gesundheitsdepartement wird dieses Pilotprojekt dem Grossen Rat im Rahmen der Anzugsbeantwortung noch in diesem Jahr zur Genehmigung vorlegen.

Stärkung der Früherkennung und Frühintervention
Das Gesundheitsdepartment bietet weiter bereits einige Massnahmen zur Früherkennung und Frühintervention bei Suchtgefährdungen an wie beispielsweise die Fortbildung von Hausärzten und Multiplikatoren zu den Themen Suchtmedizin und Psychiatrie, Rauchstopp in der Schwangerschaft oder Sucht im Alter. Die Medizinischen Dienste und die Abteilung Sucht des Gesundheitsdepartements werden nun weitere Massnahmen und Projekte zur Förderung der Früherkennung prüfen.

Hauptaufgaben der Abteilung Sucht
Die Abteilung Sucht des Gesundheitsdepartements ist unter anderem für die Planung, Koordination und Steuerung der kantonalen Suchtpolitik mit den vier Säulen Prävention, Therapie, Schadensminderung und Repression sowie für das Monitoring zuständig. Die Dienststelle sorgt insbesondere für ein bedarfsgerechtes und effizient genutztes Suchthilfeangebot im Kanton. Die Angebote werden - nebst wenigen staatlichen Angeboten - vor allem von privaten Institutionen betrieben. Die langjährige Zusammenarbeit zwischen den staatlichen und privaten Anbietern hat sich dabei bewährt.

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